Liebe ambulante (und auch stationäre) Pflege,

eine der interessantesten und sicherlich auch spannendsten Themen aktuell ist die Antwort auf die Frage: wie gelange ich an neue Mitarbeiter/innen???

Es ist zugegeben kein leichtes Unterfangen in Zeiten des allgemeine Fachkräftemangels…, aber sowohl ambulante Dienste als auch Pflegeheime suchen ja nicht nur Fachkräfte, sondern benötigen auch eine stetig wachsende Zahl an ungelernten Kräften. Diese Kräfte müssen dann intern gut geschult werden, um ihre Aufgaben qualitativ hochwertig erbringen zu können.

Fangen wir dafür doch einfach von vorne an und begeben uns auf den Standpunkt und sagen, dass die Beantwortung obiger Frage eigentlich 2 Bereiche beinhaltet: Mitarbeiter binden und Mitarbeiter finden!

Ich möchte dafür folgende Behauptung aufstellen: Nur wer es schafft, eine hohe Mitarbeiterbindung zu erreichen, wird es auch schaffen, langfristig neue Kräfte zu finden und seinen Personalbestand auszubauen!

Eine gewagte These? Ok…, vielleicht…, aber schauen wir mal etwas genauer hin.

In Zeiten, in denen „pflegewillige“ Arbeitskräfte an jeder Ecke einen Job finden können, muss man sich als Arbeitgeber schon etwas Besonderes einfallen lassen, um Mitarbeiter zu finden und zu „behalten“. Der Hauptmotivator ist natürlich nach wie vor die Bezahlung der (examinierten und nicht examinierten) Pflegekräfte. Diese Fragestellung richtet sich jedoch grob nach 2 einfachen Kriterien: handelt es sich um einen privaten Anbieter, oder um einen „nicht privaten“ Anbieter wie z.B.: die Wohlfahrt oder ein kirchlicher Anbieter?

Die „nicht privaten“ Anbieter haben dabei einen nicht unwesentlichen Vorteil: Im Vergleich zu den privaten Anbietern, werden ihre Leistungen schon seit Jahren von den Kostenträgern besser vergütet. Und das, obwohl beide Leistungen absolut identisch sind und von identisch ausgebildeten Personen erbracht werden müssen. Im Bereich der Pflegeversicherung kann der Unterschied zwischen beiden Leitungserbringern schon mal bei über 9 % liegen…

Mitarbeiter mit Herz

Diesen Preisvorteil können die nichtprivaten Anbieter dann einfach weitergeben und somit grundsätzlich höhere Gehälter anbieten. Allerdings wird dieser Vorteil demnächst deutlich aufgeweicht werden, wenn die „Tariftreueregelung“ des GVWG greift und sich die Gehälter ziemlich angleichen werden. Es bleibt spannend abzuwarten, wie sich der „Markt und Wettbewerb“ um Pflegekräfte dann entwickeln wird…!

Spätestens jetzt wird jedoch deutlich, dass zukünftig immer mehr die „weichen“ Faktoren des Arbeitsverhältnisses eine Rolle spielen werden und den Ausschlag für die Zufriedenheit der Mitarbeiter (und damit deren Bindung an das Unternehmen!) geben werden. Natürlich können grundsätzliche Gegebenheiten der Pflege…, wie z.B. die Versorgung an 7 Tagen und die Sicherstellung der Versorgung an 365 Tagen im Jahr, genau so wenig „wegdiskutiert“ werden, wie die Tatsache, dass Versorgungsbedürftigkeit nicht nur zwischen 9-15:00 Uhr besteht…, sondern eben auch abends oder in der Nacht.

Trotzdem sollte man sich Gedanken machen, wie man für seinen Betrieb ein paar Alleinstellungsmerkmale bzw. Werte schaffen kann, die auf der einen Seite den Mitarbeitern ein hohes Maß an Freiheit, Planungssicherheit und Flexibilität geben, ohne auf der anderen Seite Ungerechtigkeit und einseitige Vorteilsnahme einzelner Mitarbeiter auf Kosten anderer zu fördern.

Das Erarbeiten dieser Werte und deren Kommunikation stellt in meinen Augen die Basis für eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit und Bindung dar. Zufriedene Mitarbeiter werden den Betreib sicherlich nicht so schnell verlassen. Diese Kultur gilt es dann offen zu kommunizieren. Mit diesen Fakten hat man somit die Möglichkeit, auch neue, zusätzliche Mitarbeiter zu gewinnen.

Wir bei Aktiv Leben haben uns schon vor einiger Zeit dazu entschlossen, uns von den herkömmlichen Medien abzuwenden und unsere Mitarbeitersuche in den Bereich der sozialen Medien zu verlagern. Die größte Befürchtung aller Skeptiker in unserem Hause…, nämlich das Auslösen eines „Shitstorms“, hat sich dabei noch nie ereignet. Allerdings sollte man in der aktuellen Zeit schon davon ausgehen, dass der Algorithmus dieser Medien einem schon auch Kommentare und „Bindungen“ an Personengruppen bringen kann, die man sich nicht wirklich wünscht.

Es ist jedoch in keinem anderen Medium möglich, eine so gute „Trefferquote“ bei seiner Zielgruppe zu erreichen und derart viele Ansprachen zu generieren, wie bei Facebook & Co. Ich möchte jedoch nicht den Eindruck erwecken, dass dies die Lösung „aller Personalprobleme“ darstellt, sondern man muss das eher als „Marathon“ (und langfristige Aufgabe), und nicht als „Sprint“ verstehen.

Daher sind wir auch sehr skeptisch bezüglich der Angebote von Werbeagenturen, die mir versprechen, dass sie mir innerhalb kürzester Zeit ein bestimmtes Kontingent an „interessierten Mitarbeitern“ versprechen…! Wenn diese Agenturen keinen Baum haben, an dem Pflegekräfte wachsen (was ich sehr bezweifle), scheint wohl ein anderes Prinzip dahinter zu stecken. Wahrscheinlich verstehen sie es, in den sozialen Medien ein hohes Maß an Aufmerksamkeit zu generieren. Diese Popularität nutzen sie nun dazu, „wechselwillige“ Mitarbeiter weiter zu vermitteln. Zumindest in einem Fall habe ich dieses Prinzip einmal nachvollzogen und muss sagen, dass ich diese Art des Marketings zwar interessant finde, es aber für unsere Firma nicht nutzen werde, da jeglicher Bezug zu uns und unseren Werten fehlt.

Wir werden weiterhin unseren social Media Auftritt selbst gestalten, auch wenn es noch ein langer Weg ist, um dort eine entsprechende Aufmerksamkeit und Relevanz zu bekommen.

Daher wird sich unsere Suche für neue Mitarbeiter in Zukunft in 2 Bereichen abspielen: in der Weiteren Ausgestaltung der Mitarbeiterbindung und der Entwicklung unseres Social Media Auftritts! Wie anfangs gesagt…, ein paar spannende Aufgaben liegen vor uns…!

Sie wollen mehr über dieses Thema wissen und schauen, ob wir Ihnen einen ansprechenden Arbeitsplatz anbieten können? Kommen Sie einfach vorbei, um näheres mit uns abzusprechen…, wir freuen uns auf Sie!

Herzlichst

Ihr Wolfgang Schloh